Multimediales Lernen Teil 1: Informationsaufnahme mit unseren Sinnen

Blended Learning

Multimediales Lernen Teil 1:

Informationsaufnahme mit unseren Sinnen


Lebenslanges Lernen – dieser Grundsatz ist vermutlich so bedeutsam wie noch nie.

Gerade für Unternehmen ist es essenziell, ihre Mitarbeitenden stetig fortzubilden, um dem Wandel und dem Wettbewerb standzuhalten. Dazu existieren heute neben Präsenztrainings auch E-Learnings und Blended-Learning-Ansätze, für die sich verschiedene Lernmaterialien und -medien eigenen.

Doch jeder präferiert unterschiedliche Lernmedien – der eine liest gerne Texte, der andere hört sich gesprochene Inhalte auf der Tonspur an, wieder ein anderer schaut lieber Videos.

Im Sinne einer lernförderlichen Gestaltung von Trainings ist die Verwendung von verschiedenen Materialien und Medien daher bedeutsam.

Geeignete Lernmedien sind Bilder (z. B. Fotos, Illustrationen, Animationen), geschriebene Worte oder gesprochene Worte bzw. Audio-Inhalte. Bei den Lernenden werden dabei verschiedene Sinneskanäle angesprochen.

Der Mix aus auditiver und visueller Informationsdarbietung verlangt eine komplexe Verarbeitung im Gedächtnis, denn zunächst werden die visuellen und auditiven Informationen in zwei getrennten Kanälen aufgenommen und im Anschluss in neuen oder bereits bestehenden mentalen Modellen integriert und aktiv verarbeitet.

Die kognitive Verarbeitung und Verknüpfung von visuellen und auditiven Informationen sowie die nachhaltige Informationsspeicherung im Gedächtnis funktioniert insbesondere durch die Verwendung verschiedener Lernmedien, also beispielsweise die gleichzeitige Präsentation von Bildern und Texten.

Zu dieser Erkenntnis kommt Meyer im Jahr 2009. Er fand unter anderem heraus, dass Menschen Bilder und Wörter besser lernen als nur Wörter allein. Auf dieser Grundlage entwickelte er die kognitive Theorie des multimedialen Lernens, die sechs lernförderliche Prinzipien für die Gestaltung multimedialer Lernumgebungen beinhaltet.

Lernförderlich sind demnach:

  1. das gezielte Hervorheben wichtiger Informationen (Signal-Prinzip).
  2. die Darbietung von Grafiken und gesprochenem Text.
    Dies wirkt lernförderlicher, als die Darbietung von Grafiken, gesprochenem Text und geschriebenem Text. Auch wirkt die Vermeidung von einer gleichzeitigen Darstellung von geschriebenem und gesprochenem Text lernförderlich.
    (Redundanz-Prinzip).
  3. die Anordnung korrespondierender Wörter und Bilder in räumlicher Nähe (Prinzip räumlicher Kontiguität).
  4. die gleichzeitige Präsentation bildlicher und textueller sprachlicher Informationen (Prinzip temporaler Kontiguität).
  5. vom Lernenden kontrollier- und steuerbares Präsentieren von multimedialen Lerneinheiten (Interaktivitätsprinzip).
  6. die audiovisuelle Darstellung von Bildern und gesprochenem Text. Demnach sollten bildhafte Informationen mit gesprochenem Text, statt mit geschriebener Sprache ergänzt werden. (Modalitätsprinzip).

Diese Prinzipien fassen relevante Aspekte zusammen und können als Orientierung für die Konzeption multimedialer Lerneinheiten wie Trainings dienen, um gewünschte Lerneffekte und -erfolge zu erzielen. Dabei sind eine richtige Kombination von Medien und die Beanspruchung der verschiedenen Sinneskanälen von Bedeutung.

Eine zu große Dichte an Informationen und die Überlastung der Sinneskanäle sollte jedoch vermieden werden (siehe Redundanz-Prinzip und Modalitätsprinzip).

  


SANDRA KRÜGER

Beraterin

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